Wandertour Rund um Gut Endingen
Länge: lang ca. 3,2 km, ca. 50 min – kurz ca. 2,0 km, ca. 30 min
Tourenverlauf: Parkplatz an der Ruine des ehemaligen Versorgungsgutes – Weg Richtung Schuenhagen – 1. bzw. 2. Forstweg rechts – Wiesenweg – Findling Endinger Riesenhirsch – Park und Ruine Versorgungsgut
Charakteristik: kleiner Spaziergang durch Wald, Wiese und Feld, keine Steigungen, Wege können teilweise überwachsen sein, Schotter- und Wiesenwege, Betonplattenweg, nicht als Fahrradtour geeignet, keine Versorgungsmöglichkeiten
Ein lohnenswertes Ausflugsziel in der Nordvorpommerschen Waldlandschaft ist die Ruine des Klostergutes Endingen. Sie liegt abseits von allen Straßen und Ortschaften, und nur ein mit Betonplatten befestigter, etwas holpriger Weg führt ausgehend von Nienhagen dorthin.
Das Klostergut Endingen hat eine sehr wechselvolle Geschichte. Es wurde 1273 erstmals urkundlich als Versorgungsgut des Klosters Neuenkamp erwähnt. Endingen befand sich bis 1534 im Besitz des Zisterzienserklosters. Der Stralsunder Bürger Johann von Scheven erwarb das Gut im Jahre 1630 vom schwedischen König Gustav Adolf II. Wechselnde Pächter bewirtschafteten das Gut bis 1934, danach wurde es aufgesiedelt. Nach dem zweiten Weltkrieg diente es zur Unterbringung von Flüchtlingen, bis es nach und nach leergezogen wurde und zunehmend verfiel. 1989 musste es abgerissen werden, aber die Reste wurden durch die Gemeinde freigelegt, teilweise wieder aufgemauert. Das nun als Ruine erlebbare Klosterversorgungsgut mit seinem herrlichem Park ist idyllisch in Wiesen, Felder und Wälder eingebettet.
Genießen Sie mit einer kleinen Rundwanderung auch die Umgebung des ehemaligen Gutes. Folgen Sie dazu zunächst dem Betonplattenweg in Richtung Schuenhagen. Rechts werden Sie von einer Gehölzreihe begleitet, während links der Blick über weite Felder bis auf die Waldkante frei ist.
Nach etwa 620 m endet die Hecke, und nördlich des Weges beginnt das Waldgebiet “Endinger Bruch”. Hier geht auch ein Waldweg ab, den Sie gerne nutzen können, wenn Sie einen kürzeren, schattigeren Spaziergang bevorzugen. Ansonsten folgen Sie dem Weg 500 m weiter bis in den Wald hinein, bis wiederum rechts ein gut ausgebauter Forstweg abzweigt. Jetzt durchwandern Sie einen Bereich, der zum internationalen Schutzgebiet “Nordvorpommersche Waldlandschaft” gehört.
Nach etwa 250 m weist Ihnen eine abgestorbene Esche den weg. Leider sind auch hier die ausgedehnten Erlen-Eschen- Bruchwälder vom europaweiten Eschensterben, ausgelöst durch einen Pilz, nicht verschont geblieben. Zahlreiche “Krücken” ragen staksig aus dem aufkommenden Unterwuchs.
An der nächsten Kreuzung halten Sie sich rechts, und der Weg führt Sie an Lichtungen vorbei wieder in den geschlosseneren Wald hinein. Hier treffen Sie auf den am Anfang beschrieben Abkürzungsweg, halten sich links und erreichen nach etwa 280 m rechts an den Weg angrenzende Wiesen. Treten Sie aus dem Wald heraus, und Sie können bereits einen Blick über die Wiesen auf das Klosterversorgungsgut Endingen erhaschen.
Über einen Wiesenweg gelangen Sie zurück, nicht ohne jedoch noch etwas über den Endinger Riesenhirsch zu erfahren. Zur richtigen Jahreszeit wartet vielleicht ein knackiger Apfel aus dem Streuobstgarten auf Sie, um Ihnen die wohlverdiente Pause auf der Parkpbank zu versüßen.