Geschichte Neu-Lendershagen
Auch Neu-Lendershagen ist eine Gründung des 19. Jahrhunderts. 1822 wurden auf Außenschlägen der Domäne Bussin an der Grenze zu Kummerow 8 Büdnerstellen eingerichtet. Sie waren insgesamt nur mit 21 ha minderwertigen Heidelandes und Wiesen ausgestattet. Dort siedelten sich zum Teil als „Einlieger“ auch Handwerker an. Diese kleine Ortschaft hieß „Bussiner Heide“. Später wurde die Fläche zur Aufforstung bestimmt, und der ganze Ort wurde in den Jahren 1840-1848 nach und nach in die „Lendershäger Kooppel“ verlegt. Lendershäger Koppel wurde die „Insel“ genannt, die durch die Barthe und den Barthearm, der mit dem Wolfsbach zusammenfließt, gebildet wird. Die Fachwerkhäuser und Gebäude in Bussiner Heide wurden sorgfältig abgebaut und an dem neuen Standort wieder aufgebaut. Noch heute ist zum Teil an den alten Häusern in Neu-Lendershagen zu erkennen, dass die einzelnen Teile des Fachwerks einmal anders zusammengesetzt waren. Jahrzehnte später, in den neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts, sollen im Karminer Forst südlich der heutigen B 105 zwischen dem Groß-Corshäger Weg und dem Weg nach Bussin, der über den früheren Posten 5 verläuft, noch Fundamentreste der Häuser und sonstigen Gebäude der Ortschaft Bussiner Heide vorhanden gewesen sein.
In den Jahren der Umsiedlung hatte man die neue Ortschaft vorläufig Nieder-Velgast genannt. Mit der offiziellen Namensgebung „Neu-Lendershagen“ durch die königliche Regierung in Stralsund am 03. Juli 1848 wurde die Verlegung abgeschlossen.
1898 wohnten in Neu-Lendershagen 59 Menschen in 11 Wohnhäusern. 1938 waren es sogar nur 42 Einwohner. Die Fläche der Gemeinde betrug 59 ha.
Damals wurden Neu- und Alt-Lendershagen zu einer Gemeinde zusammengelegt.
1881 hatte der frühere Besitzer der Ziegelei Sternhagen, die ebenso wie die Bussiner Ziegelei nicht mehr rentabel war, in Neu-Lendershagen eine Windmühle gebaut. Sie stand neben dem nördlich der Straße abseits liegenden Gehöft. 1945 wurde sie abgerissen. Sonst waren in Neu-Lendershagen bäuerliche Mittel- und Kleinbetriebe. Sie gehörter später alle der LPG Velgast an.
Quelle: Chronik der Gemeinde Velgast