Geschichtliche Entwicklung der Gemeinde Glewitz
Das damalige Territorium der Gemeinde Glewitz bestand aus den Ortschaften Glewitz-Langenfelde-Jahnkow-Wolthof. Die Ortschaften Strelow-Turow-Voigtsdorf waren eine eigenständige Gemeinde. Beide Gemeinden sind 1948 zu einer Gemeinde verschmolzen.
Die Erstnennung des Dorfes Glewitz erfolgte 1293 in dem Buch „Urkunden zur Geschichte des Fürstentums Rügen“, Urkunden Bd. 3. No. 393 von C. G. Fabricius. Aber auch im Memoralienbuch der Pfarre zu Glewitz wird dieses Jahr als Erstnennung erwähnt. Hier ist auch zu lesen, dass die Bevölkerung vorwiegend aus Bauern und Siedlern bestand. Der Ortsname Glewitz hatte in der Vergangenheit verschiedene Schreibweisen. So wird in dem Buch F. Kohls „Orts- und Flurnamen des Kreises Grimmen“ der Ort mit Glowitz bezeichnet und 1293 Chlewitz. In der Beschreibung der Baudenkmäler des Regierungsbezirkes Stralsund von E. v. Haselberg beschreibt man die Kirche zu Glewitz. Erst zum Zeitpunkt der deutschen Besiedlung kann man den Ortsnamen Glewitz in seiner jetzigen Schreibweise vorfinden.
Das Dorf Glewitz hatte ursprünglich zwei Ortsteile: Alt- und Neu-Glewitz.
Alt-Glewitz bildet mit der Backsteinkirche, dem Pfarrhaus und dem Pfarrhof den älteren Kern des Dorfes. Das älteste Haus ist das Pfarrhaus (etwa 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts) mit dem dazugehörigen Pfarrhof. Sicherlich ist es nicht das erste Pfarrhaus gewesen. Von den Gebäuden ist nur noch das als Garage genutzte vorhanden. Der Kirchenacker wurde durch den Pächter bewirtschaftet. Das heutige Wohnhaus wurde 1871 erbaut. Über den Kirchenacker wurden der Pfarrer und Kantor (Küster) mit Nahrung versorgt. Der Kantor war gleichzeitig Lehrer der alten Schule in Glewitz, wo er auch wohnte. Er hatte auch das Amt des Standesbeamten inne. Glewitz hatte zum Ende des 19. Jahrhunderts eine Schule, zu der alle Kinder der umliegenden Dörfer (außer Zarnekow) kamen.
Neu-Glewitz bestand aus dem Gutshaus und den dazugehörigen Stallungen und Scheunen sowie den Tagelöhnerhäusern und gehörte zum Hagenowschen Besitz. Etwa 1885 wurde das Gutshaus (heute Kindergarten) erbaut und durch einen Pächter besetzt.
Langenfelde war über Generationen ebenfalls Besitz derer von Hagenow. In zwei Geschlechterfolgen wurden Landräte für Grimmen gestellt. Langenfelde war das Einwohner stärkste Dorf (etwa 150 Einwohner). Hier befand sich auch die Post in dem roten Backsteinhaus an der Straße.
Das Zentrum war Turow mit seiner Wasserburg, welche eine Zweigniederlassung des Zisterzienerklosters Dargun gewesen sein dürfte. 1387 wird die Wasserburg Privatbesitz der Familie Lüssow. Lüssow ist der Großvater von Rubenow, dem Gründer der Universität Greifswald. Durch Einheirat geht der Besitz an von Ferber. Turow war immer Rittersitz.
Strelow und Voigtsdorf waren dem jeweiligen Besitzer abgabepflichtig. 1719 geht der Besitz an v. Ferber über und wird 1928 aufgesiedelt. Die Siedler kommen aus Posen und Westfalen. Strelow wird 1882 an Rassow, Voigtsdorf an Spalding verkauft. Im 1. Weltkrieg übernimmt Plate das Gut Voigtsdorf.
Voigtsdorf wurde zu Zeiten der DDR „Volkseigenes Gut“. Turow bleibt Bauerndorf und das Restgut derer v. Ferber bewirtschaftet H. Neumann und geht nach seinem Tode an die Kirche über. 1958 werden die 1. Genossenschaften für Landwirtschaft gegründet.
Zarnekow hatte zum Ende des 19. Jahrhunderts eine eigene Schule.
Zu Zeiten der DDR wurde Zarnekow “Volkseigenes Gut”.