Zur Geschichte der Stadt Richtenberg
Richtenberg ist der älteste urkundlich erwähnte Ort der Region. In der Gründungsurkunde des Klosters Neuenkamp vom 8. November 1231 wird es mit seiner Kirche, einer Salzquelle, drei weiteren Dörfern und Seen und 500 Morgen Wald den Zisterziensern übereignet.
Bereits im Jahre 1297 wird Richtenberg erstmalig als städtische Siedlung erwähnt. Von Anfang an stand es unter dem Einfluss und Schutz des Klosters, entwickelte sich zu seinem Marktort, vergleichbar mit der Entwicklung Greifswalds beim Zisterzienserkloster Eldena. Die Kirche wurde dem Heiligen Nikolaus geweiht.
Von 1351 an ist ein Magistrat bezeugt. Die Kirche, der heutige quadratische Chor, ist offenbar von westfälischen Einwanderern zwischen 1200 und 1220 aus Feldsteinen als Kuppelbau errichtet worden. Sie befindet sich auf dem höchsten Punkt der Stadt oberhalb des nördlichen Seeufers und südlich des dreieckigen Marktplatzes und der Langen Straße.
Nach dem Erstarken des Klosters errichtete man um 1400 die dreischiffige Hallenkirche aus Backsteinen. Der Name St. Nikolaus, des Schutzpatrons der Fischer, Seeleute und Kaufleute, wird 1404 erwähnt. Der heute weit sichtbare Turm ist dann um 1500 hinzu gebaut worden.
Die Kirche und das von 1788 stammende dahinter liegende Pastorat haben alle Kriegsereignisse unversehrt überstanden, auch die zahlreichen Stadtbrände.
Das zweigeschossige backsteinerne Rathaus wurde 1895 erbaut. Hier befinden sich das stadtgeschichtliche Ausstellungszentrum, ein Sitzungssaal und die Sonderausstellung von Bildern des deutsch-amerikanischen Wissenschaftlers Johannes Holtfreter.